Auch in Hardheim soll es bald organisierte Nachbarschaftshilfe geben.

Hardheim bekommt eine "Nachbarschaftshilfe"

Am 28. März wird der Verein "Nachbarschaftshilfe Hardheim" gegründet - Vielfältige Einsatzbereiche

Hardheim. (rüb) Wie kann es gelingen, dass ältere Menschen möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung leben können? Eine Antwort auf diese Frage, die vor allem im ländlichen Raum immer wichtiger wird, liefern so genannte Bürger- oder Nachbarschaftsvereine, die hilfebedürftige Senioren im Haushalt, beim Einkaufen oder bei der Pflege ihres Grundstücks unterstützen. Schon bald wird es ein solches Angebot auch in Hardheim geben: Am Dienstag, 28. März, soll um 19 Uhr in der Erftalhalle der Verein "Nachbarschaftshilfe Hardheim e. V." aus der Taufe gehoben werden.

 

In der Gemeinderatssitzung am Montag stellten Bürgermeister Volker Rohm und Initiatorin Christel Erbacher das Projekt vor, das keine Konkurrenz zu Sozialdiensten darstellen soll. Der demografische Wandel stelle viele Kommunen vor neue Herausforderungen: Wie können ältere, kranke, hilfebedürftige Menschen in den Dörfern unterstützt werden, wie ihre Selbstständigkeit lange erhalten werden? Seit Mai 2016 unterstützt das Netzwerk Nachbarschaftshilfe e.V. unter anderem mit Schulungen Gemeinden und Frauen im ländlichen Raum Baden-Württembergs, die sich in den genannten Bereichen engagieren oder neue Vereine aufbauen und weiterentwickeln wollen. Ziel ist es, die Lebensqualität vor Ort zu verbessern.

Unter dem Motto "Alt werden in gewohnter Umgebung" wurde im November in Hardheim das Modell einer organisierten Nachbarschaftshilfe vorgestellt. Auf der Basis bereits bestehender Vereine im "Netzwerk Nachbarschaftshilfe" der katholischen Landfrauenbewegung der Erzdiözese Freiburg wurde daraufhin in mehreren Sitzungen die Gründung des Hardheimer Vereins vorbereitet.

"Wir möchten Ältere dabei unterstützen, dass sie so lange wie möglich allein zurechtkommen", verdeutlichte Christel Erbacher. Zu den Angeboten zählten unter anderem Hilfe im Haushalt, beim Einkaufen, beim Kochen und beim Waschen, bei Haus- und Hofarbeiten, beim Räum- und Streudienst, im Garten oder bei der Grabpflege, bei Arztbesuchen. Möglich seien auch Begleitung bei Spaziergängen, Fahrdienste oder Entlastung pflegender Angehöriger.

Vereinbart worden sei ein Stundensatz von 10 Euro, wobei der Helfer 8 Euro ausbezahlt bekomme. Der Rest werde für Versicherungen und Fixkosten verwendet. Der Verein solle sich langfristig selbst tragen. Als Startkapital stellt die Gemeinde 10.000 Euro zur Verfügung, von denen sie die Hälfte vom "Netzwerk Nachbarschaftshilfe" der Landfrauenbewegung erstattet bekommt.

Die Erfahrungen mit solchen Nachbarschaftsvereinen sei in der Erzdiözese sehr gut, berichtete Christel Erbacher. Über 50 Gruppen oder Vereine seien in den letzten Jahren gegründet worden.

Bürgermeister Rohm habe sich bereit erklärt, das Amt des Vorsitzenden zu übernehmen. Auch die übrigen Vorstandsämter seien größtenteils schon besetzt. Wie Christel Erbacher mitteilte, möchte der verein künftig auch Sprechstunden anbieten. Dafür wird ihm einmal pro Woche ein Besprechungszimmer im Krankenhaus zur Verfügung gestellt.

Logo

Nachbarschaftshilfe Hardheim und Umgebung e.V.

Image